Alesis Anromeda

Im Jahr 1997 bereiste ich die Westküste der USA, um einige interessante Firmen aus der Musikbranche zu besuchen. Alesis war ein erstes Ziel. Zu dieser Zeit war Alesis einer der großen Player im Musikbusiness und bediente mit seinen Produkten nahezu alle Bereiche der Musikelektronik. Die Präsentation meiner bisherigen Arbeiten wurde positiv aufgenommen. Besonders auffällig war das große Interesse an meinen Synthesizer-Entwürfen. Im weiteren Verlauf der Reise besuchte ich auch EMU, Antares, Midiman (später M-Audio) und einige Elektronik-Firmen im Silicon Valley. Die Rückreise trat ich jedoch ohne irgendwelche Zusagen im Gepäck an. Erst kurz vor dem Einchecken auf dem Flughafen klingelte mein Handy. Erik Norlander und Rob Rampley von Alesis wollten mich noch unbedingt vor meiner Abreise sehen.

During a spontaneous meeting in the departure hall, Erik revealed that Alesis were just starting developmental work on a spectacular synthesizer, with the financial means to design and manufacture their own ASIC — hence the A6 name. Bob Moog and Tom Oberheim were already on board, and Alesis wanted me to be this project’s industrial designer. Only a few weeks after this meeting, I sent the first drafts via internet transfer to the development team centred around Erik in Los Angeles.

Wie üblich arbeitete ich in der ersten Design-Phase drei unterschiedliche Entwürfe zur Auswahl aus. Und wie üblich war es der erste Entwurf, der ins Herz traf. Schon einige Jahre zuvor kam mir der Gedanke einer planetenartigen Funktions-Anordnung eines Moduls. Der wichtigste Parameter sitzt im Zentrum eines Orbits, während sich die untergeordneten Parameter sternförmig darum gruppieren; je geringer die Auswirkung, desto weiter entfernt vom Zentrum. Aus diesem Aufbau ergibt sich eine sehr logische Anordnung der Bedienelemente und zugleich ein individuelles Gesicht für jedes Modul. Bei der Interaktion mit der Maschine beschleunigt das direkte Wiedererkennen einer Funktionsgruppe den Arbeitsfluss. Dies trifft vor allem für eine komplexe, funktionsreiche Bedienoberfläche wie der des Andromeda zu.

Als großer Hersteller war Alesis finanziell in der Lage auch größere Bauteile des Instrumentes aus Kunststoff zu fertigen. Dies ermöglichte uns einen präzisen Gehäuseaufbau ohne sichtbare Verschraubungen. Die Produktgrafik für das komplette Bedienpanel befindet sich auf einer Polycarbonat-Folie, die formschlüssig auf das Gehäuse aufgelegt und als solche eigentlich nicht erkennbar ist. Besonders amerikanische Hersteller bevorzugen für die umfangreiche Beschriftung eines Bedienpanels Folien, da durch deren Einsatz das Risiko von Fehldrucken auf teuren Formteilen vermieden werden kann.