Hohner Adam

Für dieses Instrument kooperierte Waldorf Electronics als technischer Entwicklungspartner mit dem deutschen Traditionsunternehmen Hohner. Adam sollte als wettbewerbsfähiges Alleinunterhalter-Keyboard gegen die Produkte von Yamaha und Solton bzw. Roland antreten, die mit ihren Keyboards den Markt beherrschten. Als weiteres Ass holte man die Firma EMC mit ins Boot, die seinerzeit für die herausragende Qualität ihrer MIDI Playbacks (auf Diskette) international anerkannt war.

In Anlehnung an den Wave verfügt auch Adam über eine zentrale Bedieneinheit mit 8 Kontroll-Elementen, die einem breiten Display zugeordnet sind. Die Wheels entsprechen haptisch nahezu perfekt dem Gefühl traditioneller Zugriegel. Zudem ist "die Orgel" durch sie auf den ersten Blick erkennbar. Daneben dienen die Wheels als universelle Eingabe-Einheiten. Sie beinhalten einen Click-Mechanismus und wurden speziell für Adam entwickelt. Alle 8 Wheels sitzen auf einer gemeinsamen Achse. Die Auslesung erfolgt über Lichtschranken.

Eine zentrale dunkelrot beschichtete Röhre integriert die Wheels formschlüssig und dient zudem als Bass-Reflex-Rohr für das integrierte Sound-System. Vor der Röhre, direkt hinter dem Keyboard, befinden sich alle performance-relevanten Bedienelemente im Schnellzugriff für den Musiker. Auf dem Panel hinter der Röhre reihen sich die verfügbaren Rhythmus- und Klangmodule auf. Jedes Klangmodul ist in Form einer Matrix ausgeführt. Deren Auswahl ist logisch nach Genre bzw. Soundgruppe sortiert. Die einzelnen Tabelleninhalte sind mit leicht kontrastierendem Farbton hinterlegt und unterstützen bei der gezielten Anwahl eines Rhythmus oder Sounds. Die unterschiedlichen Formen und Farben der Tasten lassen Funktionszusammenhänge erkennen.

Das Gehäuse wird komplett aus Metall gefertigt (Stanzen/Umformen). Die Formung der Röhre war überaus komplex und ich würde heute sicher speziell für dieses Element eine andere Herstellungsmethode wählen. Die Endkappen sind als segmentierte Einheiten ausgelegt. Der hintere Teil besteht aus einer massiven Aluminium-Platte, die auch die Abdeckung des Bass-Reflexrohrs beinhaltet. Im vorderen Bereich verbindet eine Echtholz-Applikation den aktiven Spielbereich des Keyboards mit dem eher technischen hinteren Bereich.

Name und Logo stehen für einen Neuanfang Hohners im Segment elektronischer Musikinstrumente. Das Design sollte Moderne und Tradition verbinden und sich von den Mitbewerbern deutlich abheben. Der lichte Basis-Farbton des Gehäuses wirkte eigenständig und zeitgeistig, während das Dunkelrot der Röhre an die Farbwelten traditioneller Instrumente erinnert.